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1296. Juni 29. In foribus eccl. S. Jacobi.

III kal. Jul.

Konrad, Pfarrer von Bela (Bielau bei Neisse), durch Bischof Johannes in der vorliegenden Streitsache zum Richter delegirt, urkundet auf die Klage des Lampert Präceptors oder Procurators des Marienhospitals bei Neisse, den Neisser Bürger Stephan den Langen vorgeladen zu haben wegen der ihm von dem Ersteren abverlangten 2 Mark jährlich.
Hierauf habe Stephan erklärt, er habe die 2 M. dahin zu zahlen, wohin es die bestellten Schiedsrichter der Vogt Johannes, Libing und Frizco sein Bruder, Burkard und Hugo Bürger von Neisse, welche eine Sühne für den Todtschlag des Sohnes des Tymo v. Thorn durch Hermann den Eidam des Stephan festzusetzen hätten, bestimmen würden. Nachdem diese dann dem Stephan die Zahlung von 2 M. an das gedachte Hospital auferlegt, sowie dass derselbe, wenn er in bessere Vermögensumstände käme, einen Zins von 2 M. jährlich für das Hospital an sicherem Orte käuflich zu erwerben habe, bestätigt Konrad dies.

Z.: Cosmian Pfarrer von Ottmachau und Canonicus zu Oppeln, Thomas Pfarrer von Tlustorumb (Kirchberg Kreis Grottkau), Mag. Goswyn, Mag. Arnold, Barthol., Thomas, Frizko Vikare von St. Jacob in Neisse.


Zwei fast ganz gleichlautende Originalausfertigungen im Bresl. Staatsarchive Neisse Kreuzstift 21 und 22, beide mit dem spitzrunden kleinen Siegel des Ausstellers an dunkelrothen Seidenfäden (Pfoteuhauer Taf. XIII. 102).


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.